Chronik
Wie von den Dorfältesten berichtet wird, gab es in Taisersdorf mindestens seit dem Jahre 1908 Veranstaltungen in der Fasnet. Damals waren es das Narrenbaumsetzen, Tanz und buntes Maskentreiben. Zwischen den Weltkriegen nahm man außerdem Beziehungen zu den Nachbardörfern Hohenbodman, Großschönach und Hattenweiler auf. Von Fasnachtsumzügen oder Wagen gibt es allerdings keine Berichte aus dieser Zeit. Anfangs der 30er Jahre sah man dann die ersten Narreneltern in Taisersdorf. Auch einen Narrenpolizisten gab es damals schon.
Nach dem zweiten Weltkrieg, 1948, wurde begonnen, Nahrungsmittel in den Häusern zu sammeln, um daraus Brezeln und Wecken zu backen für die Kinderbescherung am Schmotzigen Dunschdig. Seit damals hat sich das Sammeln von Geld bei den Einwohnern durchgesetzt und diese Mittel wurden verwendet zum Einkauf von Brezeln, Wecken und Wurst, die anfangs alle Kinder bis einschließlich dem 8. Schuljahr bekamen.
Anfangs der 60er Jahre wurden Wurst und Wecken an jeden Anwesenden am Schmotzigen Dunschdig nach dem Narrenbaumsetzen ausgeteilt. Die Verteilung führten jeweils die Narreneltern durch, die zuvor durch den Organisator, später durch den Präsidenten eine humoristische Trauung erhielten. In den ganzen Jahren war dieser Tag der absolute Höhepunkt der Dorffasnet und so ist es bis heute auch geblieben.
Im Jahr 1963, als die Seegfröre war, konnten die Männer nicht im Wald arbeiten und saßen öfter beisammen. Dabei reifte die Idee, einen Narrenverein zu gründen. Am 27 Februar 1963 fand die Gründungsversammlung des Narrenverein Steinböcke statt, unter dem Namen “ Verein zur Pflege heimatlichen Brauchtums”. Damals war Taisersdorf eine der ersten Gemeinden der Gegend, die sich zu einem Narrenverein zusammenschlossen.
Eine Seltenheit in der damaligen Zeit war die Aufnahme von fünf Frauen in den Elferrat. Wie überhaupt nur wenige Frauen in diesem Gremium zu finden sind. Doch diese Einrichtung stellte sich bald positiv heraus, hatten die Frauen doch immer gute Ideen, ob es ums Nähen der Kostüme oder ums Festen ging. Maske und Häß wurden dem Gemeindewappen entnommen, das den Steinbock versinnbildlicht. Die ersten Steinbockmasken entstanden 1965, geschnitzt von Karl Kretz aus Rohrdorf bei Meßkirch. Im Jahr 2000 besaß die Zunft 36 Steinbock - Masken.
Zur Fasnet 1976 entstand eine weitere Fasnetsfigur, das Schwarze Jägerhäß. Sie geht auf die Sage des Schwarzen Jägers zurück, die sich in der sogenannten Teufelsküche in der Linzer Aach abgespielt haben soll. Von diesem Häß gibt es drei Jägerpaare, und der Zunftmeister besitzt außerdem noch den Zunftstab, der einen Steinbock darstellt und ein altes Vorderladergewehr, das bei Umzügen getragen oder zur Aufführung der Sage benutzt wird.
Zum 25 - jährigen Jubiläum der Steinbockzunft wurde 1988 die Geißenhütere mit ihren zwei Geißen, die ebenfalls eine Maske tragen, vorgestellt. Das neue Häß paßt zum schwarzen Jäger und damit sind die Spieler der Sage “ Die Teufelsküche in der Linzer Aach” komplett. Diese Sage wurde spielerisch ausgearbeitet und wird gelegentlich aufgeführt. die Geißenhütere stellt eine arme Frau dar, die Geißen tragen eine holzgeschnitze Maske und ein Fransenhäß, in dem kleine Glöckchen angenäht sind. Um den Hals tragen sie noch eine größere Glocke um besser gehört zu werden